Tuesday, August 22, 2017

Flüchtlingsstatus ergaunert – Asylant war in der Heimat ein Mörder

Da muss man sich schon fragen, wie Luxemburg den Status von Asylanten feststellt? Wie Namen, Berufe und Lebensläufe bei Flüchtlingen geklärt werden? Wie im Fall des Albaners Ardian Laze. Der wurde nämlich 2005 als Mörder in seinem Heimatland verurteilt. Laut albanischen Medien hatte der Spielhallenbesitzer offenbar Kontakte ins Drogenmilieu, erschoss damals einen Drogendealer, der nicht zahlen wollte. Vor fünf Jahren reiste Ardian Laze mit Familie als Flüchtling in Luxemburg ein. Frisierte seinen Lebenslauf. Gab an, dass er und seine Frau Anwälte seien, die in ihrem Heimatland ins Visier der albanischen Mafia geraten wären. Dramatisierte seine Situation, sprach von Morddrohungen gegen seine Familie. Sogar von Sprengsätzen in der Umgebung seines Wohnsitzes. Ardian Laze durfte mit seiner Familie in Luxemburg bleiben. Seine beiden Kinder kamen in die Schule. Die Mutter arbeitete als Putzhilfe. Ardian selbst pendelte zwischen Albanien und Luxemburg hin und her. Dazu braucht ein Flüchtling von den Luxemburger Behörden eine Genehmigung („titre de voyage pour réfugiés“). Warum er so oft in sein Heimatland fuhr, wo ihm doch Lebensgefahr drohte, wurde von Luxemburgs Behörden offenbar nie hinterfragt. Bei seinem letzten Besuch in der albanischen Hauptstadt Tirana vor zwei Monaten wurde er tot in einem Hotel aufgefunden. Während die albanische Polizei, Gutachter und Zeugen von „einem natürlichen Tod“ wegen einer Herzschwäche sprachen, wurde in Luxemburg hingegen über einen Mafia-Mord spekuliert. Das Schicksal der albanischen Flüchtlingsfamilie beschäftigte auch die Schüler und Lehrer des Gymnasiums „Lycée de Garçons Esch“ (LGE). Der Sohn und die Tochter besuchten nämlich gemeinsam die 7. Klasse des LGE. Die Kinder waren laut Schülerkomitee „perfekte Beispiele einer gelungenen Integration“. Sie seien sehr gute Schüler und beherrschten Luxemburgisch, Französisch und Deutsch. Sie und ihre Mutter sollten nun abgeschoben werden. Doch sie tauchten unter. Ob sie sich noch in Luxemburg befinden oder in ein Nachbarland geflüchtet sind, ist unklar.
 https://www.luxprivat.lu/news/detail/fluechtlingsstatus-ergaunert-asylant-war-in-der-heimat-ein-moerder.html

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