Thursday, December 28, 2017

„Alles Palästina?“ Markus Lanz, Mitri Raheb und Israel erschießt 6jährige Kinder! - oder: Die perfekte Hetze!

Brief zu Markus Lanz im Heiligen Land - ZDF 25.12.17
Sehr geehrter Herr Lanz,
sicher stieß Ihre Reportage in der Weihnachtszeit auf weites Interesse und enthielt auch eine Reihe hilfreicher Kommentare, vor allem auch durch Pater Nikodemus. Aber gerade wegen dieses zu erwartenden Interesses hätte ich ein ausgewogeneres Bild für wichtig gehalten.
Mit fiel auf, dass Sie für die Beleuchtung der geistlichen und politischen Situation außer einigen Christen nur arabische Gesprächspartner ausgewählt haben und Juden dafür nicht zu Wort kommen ließen – die ja zum Heiligen Land nicht zu allerletzt gehören… Dies führte dazu, dass der Bericht stark in die „palästinensische“ politische Sichtweise abdriftete.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der „menschengemachten“ – und damit war gemeint: von Juden gemachten – Gefährdung des Toten Meeres. Im Rahmen einer Weihnachts-Sendung hätte sich z.B. auch gut gemacht, von der kostenlosen Behandlung von über 3.000 syrischen Verwundeten durch jüdische Ärzte zu berichten.
Sie nannten das Heilige Land „Sehnsuchtsort dreier Religionen“. Ja, das trifft für uns Christen zu, deren Erlöser Jesus Christus als Jude in diesem Land geboren wurde. Und das jüdische Volk betet seit über 3000 Jahren in Richtung Jerusalem. Die Moslems aber haben ihre „Liebe“ zu Jerusalem erst entdeckt, als es 1949 zur Hauptstadt des Staates Israel ernannt wurde, sie beten in Richtung Mekka, und im Koran ist Jerusalem kein Mal erwähnt.
„Die 8 m hohe Mauer trennt die Westbank von Israel“. Es wurde der Eindruck erweckt, als ob eine so hohe Mauer das ganze Gebiet umschlösse, das man Westbank nennt. In Wahrheit handelt es sich nur bei 5% der Sicherheitsanlage um eine Mauer. Im übrigen: Westbank heißt ja Westufer. Das Jordan-Ufer dehnt sich aber nicht auf 20 – 40 km aus. Es geht um das biblische Kernland Judäa & Samaria.
Dem Pastor Raheb in Bethlehem legten Sie in den Mund: „Sie haben mittlerweile gar keine Gelegenheit mehr, sich zu begegnen“ als Juden und Palästinenser. Klar, dass er das so stehen ließ! Zwar hat aus Sicherheitsgründen der jüdische Staat den Zugang für Juden nach Bethlehem seit 2000 gesperrt, aber seit über 7 Jahren können Reiseleiter jüdische Gruppen dorthin führen. Erwähnenswert wäre gewesen, dass Israel die Stadt Bethlehem 1995 in die Verwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde und damit konkret in arabische Verantwortung übergeben hat.
Pastor Raheb: „Ein Sinn der Mauer ist es, dass die Israelis den Eindruck bekommen, die Palästinenser gibt es nicht“. Eine ungeheure, leider unwidersprochene These im Hinblick auf die beinahe regelmäßigen Terroranschläge seitens der „Palästinenser“, die übrigens nie ein eigenes Volk mit eigener Kultur, eigener Sprache, eigener Geschichte oder eigener Religion waren, sondern Araber sind wie andere auch (und dies hier und da auch selbst so benennen).
Ramzi Amuredwan meinte bzgl. der Intifada: „Steinewerfen war damals die einzige Möglichkeit, wie wir uns mitteilen konnten“. Den Zuschauern wurde damit vorenthalten, dass Israel wiederholt Friedensangebote und weitgehende Konzessionen unterbreitet hat. (z.B. 1994 das Gaza-Jericho-Abkommen mit Abzug der israelischen Truppen aus diesen Gegenden; das Angebot durch Ehud Barak 2000 zum Rückzug Isrels aus 95% von Judäa & Samaria).
Sie sagten, der Gazastreifen – gehört er nun eigentlich zum Heiligen Land und damit zum Thema oder nicht? – sei „unendlich fern von Israel“, und der arabische Geigenbauer wurde zitiert: „Palästina ist wie ein großes Gefängnis“. Nicht nur, dass „Palästina“ als eigenständiger Staat hingestellt bleibt – zur Wahrheit gehört, dass sogar während der Gazakriege immer wieder und auch heutzutage täglich mehrere hundert LKW mit Hilfsgütern in den Gazastreifen transportiert werden und der Staat wesentlich zur Deckung des Strom- und Wasserbedarfs beiträgt.
Sie gaben an, die Bevölkerungsdichte sei im Gazastreifen so hoch wie an kaum einem anderen Ort. Nur zur Information: Singapur weist die doppelte Bevölkerungsdichte auf, Kairo dir zehnfache und Kalkutta die zwölffache.
Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen für ein gesegnetes Jahr 2018,
Dr. Winfried Balke, Bad Liebenzell
P.S.: Eine Kopie dieses Schreibens geht an die Zuschauerredaktion des ZDF mit der Bitte um Weiterleitung an die Vorsitzende des Fernsehrates.

Jörg Haller

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